Papier und Farbe – eine Wissenschaft für sich.

optische Mischung

 

Hier sehen Sie zwei sehr unterschiedliche Grüntöne. Die Rottöne hingegen zeigen nicht so eine starke Differenz.

In diesem Fall ist das Papier für den Folder dasselbe wie das für die Visitenkarten. Der einzige Unterschied ist, dass die Karten mit einem hochglänzenden Lack veredelt wurden.

Dies hat den identisch angelegten Grünton, der eigentlich grasgrün ist, optisch zu einem viel dunkleren und kühleren Grünton verändert. Also selbst ein klarer Lack hat entweder einen Farbstich oder durch andere Lichtbrechung entsteht dieser Effekt. Das Papier hat ursprünglich einen leichten Gelbstich, bei den Karten erscheint es als kühles Weiß.

Dies ist nur ein Beispiel für Überraschungen, die man stets bei Druckergebnissen erleben kann. Nicht immer ist dies aber vorher abzusehen. Daher druckt man am besten seine verschiedene Medien auf demselben Papier, damit alles aus einem Guss ist. Papierbedingte Farbabweichungen entstehen übrigens auch bei Verwendung von Sonderfarben.

 

Auf jeden Fall unterschiedliche Ergebnisse bekommen Sie also beim Druck derselben Farbe auf unterschiedliche Papiere. Und dies ist nicht selten der Fall, aus folgendem Grund: In einer Broschüre mit Fotos ist Brillianz der Farben wichtig, man nimmt vermutlich ein sog. Bilderdruckpapier. Es hat hat einen leichten Gelbstich. Als Briefpapier wird Ihnen eines empfohlen, auf dem eine Unterschrift nicht verwischt, das stärker sorgt. Es ist bestens geeignet auch für Laser- und Tintenstrahldrucker, in die Sie Ihr Briefpapier einlegen. Dieses wäre wiederum für Fotos nicht optimal. So entscheiden Sie da für ein Offsetpapier mit anderen Eigenschaften und es hat meist ein kühleres, leicht bläuliches Weiß.
Ist Ihnen die Farbgleichheit wichtig, so sprechen Sie Ihren Drucker und Grafiker darauf an, auf möglichst ähnliche Farbgebung der Papiere zu achten bei seinen Empfehlungen. Denn natürlich gibt es hier eine große Vielfalt an Papieren, über die ein Drucker bestens Bescheid weiß. Machen Sie vielleicht vorher einen Andruck, der dem späteren Ergebnis nah kommt.


Auch kann man bei kleineren Auflagen nach Digitaldruck fragen, da bleibt die Farbe eher „auf dem Papier“ und die Ergebnisse bleiben ähnlicher. Beim klassischen Offsetdruck, wo das Papier über vier Farbrollen läuft, dringt die Farbe tiefer ins Material ein. Dieser wird bei großen Auflagen verwendet, da er dann wesentlich günstiger ist.

 

Wählen Sie einen Drucker oder eine Druckerin vor Ort, ist dies gut möglich und  Sie haben einen guten Einfluss und Service. Das ist ein unschlagbarer Vorteil gegenüber den anonymen Onlinedruckereien. Sie können mit ihr oder ihm gemeinsam all die Kriterien zu Ihrer Entscheidung abwägen.

Lassen Sie sich zum Thema Farbmanagement am besten durch Ihren Grafiker oder Drucker beraten.